„Katzen schnurren nur, wenn sie sich wohlfühlen!“

 

Katzen schnurren Wohlfühlen Schmerzen Krankheit Angst Unwohlsein Kommunikation… Der Verhaltensforscher Paul Leyhausen (1916-1998), der das Verhaltensrepertoire von Katzen erforschte, stellte fest, dass bereits Katzenbabys kurz nach ihrer Geburt schnurren, wenn sie von der Katzenmutter gesäugt werden. So vermutete er, dass das Schnurren eine Kommunikationsform zwischen Kitten und säugender Katzenmutter darstellt: Kitten schnurren, um der Mutterkatze Wohlbefinden zu signalisieren, Katzenmütter schnurren, um sich und ihre Babys zu beruhigen.

Vermutlich aufgrund dieser Erkenntnis festigte sich der Mythos, dass Katzen lediglich dann schnurren, wenn es ihnen gut geht. Doch kann Schnurren noch andere Gründe haben, die nicht immer mit positiven Empfindungen einhergehen. Dass unsere Vierbeiner auch dann schnurren, wenn es ihnen nicht gut geht, bestätigt auch die Tatsache, dass Katzen während des Gebärens ihrer Jungen den vibrierenden Schnurrton von sich geben.

Katzen schnurren auch in Situationen, in denen sie unsicher oder gestresst sind, um sich selbst oder auch ihr Gegenüber zu beruhigen. So kann vor allem ein sehr intensives Schnurren ein Anzeichen für äußerste Anspannung bzw. ein hohes Stresslevel sein. Auch schnurren unsere Samtpfoten, um potenzielle Angreifer zu beschwichtigen bzw. diese von der eigenen Harmlosigkeit zu überzeugen. Ebenfalls kann Schnurren ein Indiz für Schmerzen sein. In diesem Zusammenhang wird davon ausgegangen, dass Schnurren beruhigend auf unsere Vierbeiner wirkt und damit zur Schmerzlinderung beiträgt. Auch kranke Katzen können schnurren. So zeigen Untersuchungen, dass Schnurren den Prozess der Selbstheilung begünstigt, indem die Frequenz des Schnurrens die Gewebeheilung unterstützt und die Knochendichte erhöht. Entsprechend empfiehlt es sich, unsere Fellnasen bspw. bei Knochenbrüchen zum Schnurren zu animieren. Dies ist tatsächlich kein Mythos! Letztendlich haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Katzen ein sog. „Aufforderungsschnurren“ einsetzen, wenn sie ihrer/n Bezugsperson/en gegenüber eine Erwartung (bspw. Aufmerksamkeit, Zuneigung, Futter) hegen.