Jüngere Forschungsergebnisse zeigen, dass es Katzen doch möglich ist, Farben zu sehen. Allerdings haben sie eine ganz andere Farbwahrnehmung als wir Menschen.
Das liegt daran, dass Katzen mit einer deutlich höheren Anzahl an LICHTempfindlichen „Stäbchen-Rezeptoren“ (Rezeptoren Zellen oder Zellbestandteile, die auf bestimmte Reize reagieren und Signale weiterleiten) auf der Netzhaut ausgestattet sind. Diese Stäbchen sind für das Schwarz-Weiß-Sehen und damit für das Sehen von Hell-Dunkel-Kontrasten verantwortlich. Aufgrund der hohen Anzahl der Stäbchen ist auf der Netzhaut weniger Platz für die FARBempfindlichen „Zapfen-Rezeptoren“, die eben für das Farbsehen zuständig sind.
Wir Menschen haben drei Zapfen-Rezeptoren-Typen; die Blau-, Grün- und Rot-Zapfen, mit denen wir entsprechend blaues, grünes und rotes Licht sowie alle Mischfarben sehen können. Dagegen sind unsere Katzen lediglich mit zwei Zapfen-Rezeptoren-Typen ausgestattet: dem blau-violetten sowie dem gelb-grünen Licht. Katzen haben also, ähnlich wie Menschen mit Rot-Grün-Farbblindheit, eine sog. „dichromatische“ (zweifarbige) Farbwahrnehmung,
Es ist davon auszugehen, dass Katzen die beiden Primärfarben Blau und Gelb, sowie die Sekundärfarbe Grün sehen können. Die Farbe Rot und ähnliche Farben wie Rosa oder Orange können sie nicht als Farbe erkennen, sondern nehmen sie wohl als Grautöne wahr. Ihre Wahrnehmung von Grauabstufungen ist generell wesentlich ausgeprägter und detaillierter als die der Menschen.
Diese eingeschränkte Farbwahrnehmung ist jedoch kein Nachteil für Katzen, da ihr Sehvermögen stark auf Bewegung und Nachtsicht optimiert ist. So erlaubt die hohe Anzahl der Stäbchen, dass Katzen bei schlechten Lichtverhältnissen besser sehen als Menschen.