Wussten Sie schon, dass Katzen die Geschmacksrichtung „süß“ nicht schmecken können?

 

Katze Sinne Geschmackssinn schmecken süß… Der Grund ist in einem Gendefekt zu suchen. So fanden Forscher bereits vor einigen Jahren heraus, dass unseren Katzen wichtige Teile des Gens (ein Gen ist eine Einheit aus Erbinformationen, die bei jedem Individuum für die Entwicklung von Eigenschaften wie bspw. Fell- und Augenfarbe sorgt), welches die Informationen für eine süße Geschmacksrichtung trägt, fehlen.

So sind die Rezeptoren (Rezeptoren sind Zellen oder Zellbestandteile, die auf bestimmte Reize reagieren und diese über die Nerven an das Gehirn weiterleiten) ihres Geschmackssinns, d.h. die Geschmacksknospen auf der Zunge, die süß schmecken sollten, funktionsunfähig.

Eine kleine Anmerkung, da Sie sich nun vielleicht die berechtigte Frage stellen, warum viele Katzen ein Futter mit ausgewiesenen Zuckerzusätzen bzw. diverse Süßspeisen besonders gerne zu mögen scheinen: Wie eben erklärt, kommen evtl. Vorlieben der Geschmacksrichtung „süß“ nicht infrage. Aber es ist davon auszugehen, dass sich die Futterkonsistenz diverser Futtersorten, die Zuckerzusätze beinhalten, vorzüglich gestaltet bzw. diese mit weiteren Zutaten versehen sind, die unsere Katzen zum Fressen animieren.

Weitere Forschungsergebnisse zeigen, dass der Gendefekt auch bei anderen Katzenarten wie bspw. Geparden und Tigern, die eine sehr viel längere stammesgeschichtliche Entwicklung als unsere Hauskatzen aufweisen, zu finden ist. So liegt die Vermutung nahe, dass sich der Gendefekt schon in einem recht frühen Evolutionsstadium unserer Katzenartigen entwickelt hat.

Meines Wissens nach ist noch nicht geklärt, ob diverse Katzenarten aufgrund des Gendefekts zu reinen Fleischfressern geworden sind, oder ob dagegen ihre ständige eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung, die mit dem ausschließlichen Fressen unverarbeiteten Fleisches einhergeht, zu den veränderten Rezeptoren geführt hat.

Sie möchten mehr über die o.g. Studie erfahren? Diese finden Sie unter:
https://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.0010003