Wussten Sie schon, dass dreifarbig gescheckte Katzen fast immer weiblich sind?

 

… Der Grund dafür liegt in der Genetik und explizit an dem weiblichen Geschlechtschromosom, dem X-Chromosom (Chromosom = Träger der gesamten genetischen Information eines Organismus).

Auf dem X-Chromosom ist die Fellfarbe unserer Fellnasen gespeichert. Die Grundfarben sind dabei Schwarz und Rot. Wenn wir nun überlegen, dass unsere männlichen Stubentiger mit einem X- und ein Y-Chromosom ausgestattet sind, unsere tierischen weiblichen Freunde dagegen mit zwei X-Chromosomen, wobei eines vom Vater und eines von der Mutter vererbt wird, wird klar, warum Weibchen im Gegensatz zu den Männchen mit ihren beiden X-Chromosomen beide Farben gleichzeitig besitzen können. Eine weiße Fellfarbe wird dagegen nicht von dem X-Chromosom gesteuert und verhindert die Ausbildung von Farbpigmenten.

Eine dreifarbige Fellfärbung kann bei allen Katzenrassen und außerdem in verschiedenen Kombinationen auftreten. Samtpfoten mit einer typischen rot-schwarz-weißen Fellfärbung bezeichnen wir als „Tricolor“. Bei Katzen mit ausschließlich roten und schwarzen Fellpartien (ohne eine weiße Fellfarbe) sprechen wir von einem „Schildpattmuster“. Zusätzlich können die genannten Fellfarben in verdünnter Form auftreten, sodass verschiedene Cremefarben sowie Braun- und Blautöne entstehen können.

In ganz wenigen Ausnahmefällen (eben bei nur 0,4 %) können dreifarbig gescheckte Stubentiger auch männlich sein. Ursachen sind eine mögliche Genmutation bzw. eine angeborene Chromosomenanomalie im männlichen Geschlecht („Trisomie XXY“).

Dreifarbige Samtpfoten werden meist als ganz besondere Persönlichkeiten beschrieben. Sie gelten als besonders eigensinnig, resolut, hitzköpfig und besitzergreifend (vor allem ihren Bezugspersonen gegenüber), auffallend unabhängig, unberechenbar und gesprächig. Nicht selten wird ihnen auch eine gewisse „Divenhaftigkeit“ nachgesagt.

Eine Studie der tiermedizinischen Fakultät der Universität von Kalifornien untersuchte im Rahmen einer Befragung von mehr als 1.200 Katzenhaltern den Zusammenhang von Fellfarbe und Charaktereigenschaften unserer Samtpfoten. Ergebnis: Tatsächlich waren bei dreifarbigen Katzen (explizit Schildpatt-Katzen) aggressive Verhaltensweisen wie Fauchen, Beißen oder Kratzen häufiger zu beobachten als bei Artgenossen mit anderen Fellfarben. Entsprechend wird katzenunerfahrenen Menschen oftmals von der Adoption einer dreifarbigen Fellnase abgeraten.